Das jüdische
Kulturfestival in Prag
Ausländer als Kunden:
Firmen entdecken das Ethno-Marketing
Deutsche Unternehmen entdecken
ethnische Minderheiten für ihre Werbung. Zum Beispiel buhlen immer mehr
Konzerne mit speziellen Angeboten um die rund sieben Millionen
Ausländer, so das führende deutsche Marketing-Magazin w&v - werben und
verkaufen.
Das Telekommunikationsunternehmen Otelo beispielsweise platzierte in einem
Werbespot eine bekannte türkische Popsängerin, bietet auf seiner Homepage
Texte in türkischer Sprache und betreibt eine Telefon- Hotline auf russisch.
Grundvoraussetzung für erfolgreiches Ethno-Marketing sei eine gut
funktionierende Medienlandschaft für die Bevölkerungsgruppe, erklärt der
Sprecher der Berliner Agentur WFP, Mitat Cinar. Diese sei im Fall der Türken mit
zahlreichen Zeitungen sowie Fernseh- und Rundfunksendern in Deutschland
hervorragend ausgeprägt. Die
Agentur hat sich auf Werbekonzepte für in Deutschland lebende Türken
spezialisiert und zählt neben Otelo auch Mercedes-Benz zu ihren Kunden.
"Deutsche Werbung einfach zu übertragen, ist nicht der richtige Weg", erklärt
Otelo-Sprecherin Sabine Staats. Die Mühe zahlt sich offenbar aus: Laut eigenen
Angaben hat jeder fünfte Kunde der privaten Telefongesellschaft einen türkischen
Pass.
Vorbild für das
Ethno-Marketing in Deutschland sind entsprechende Kampagnen in den USA. Vor
allem beim Direkt-Marketing via Post, Telefon oder Email setzen die Firmen auf
Mitteilungen in der Muttersprache des Empfängers. Denn laut der letzten
Volkszählung bevorzugen es rund 90 Prozent der vietnamesischen, chinesischen
oder koreanischen Einwohner der USA, in ihrer Muttersprache zu kommunizieren.
Weitere Informationen zu
diesem und anderen Themen erhalten Sie bei der w&v-Redaktion. Faxen Sie Ihre
Wünsche an 0 89 / 5 48 52 ( 1 40 oder schicken Sie einfach eine E-Mail an
chefredaktion@wuv.de.
haGalil onLine
15-11-2000
|